Insourcing

Begriffserklärung
Insourcing, auch Backsourcing oder Wiedereinlagerung, beschreibt den gegenläufigen Prozess des Outsourcing. Dabei werden Prozesse und Funktionen in ein Unternehmen eingegliedert, wobei diese entweder zuvor ausgelagert wurden oder komplett neu in die Firma integriert werden.

Während Outsourcing oft aus finanziellen Gründen betrieben wird, ist Insourcing ein Mittel, um die Abhängigkeit von externen Zulieferern zu verringern, wodurch die Produktionsqualität erhöht und die Planung verbessert wird.

Man verzichtet auf die Auslagerung von Produktionsabläufen und kann somit eine unmittelbarere Kommunikation erreichen, wodurch umständliche Kommunikationsschleifen umgangen werden. Zudem sind interne Zulieferer enger an das Unternehmen gebunden, deshalb kann eine höhere Qualität gewährleistet werden.

Formen des Insourcing
Allgemein spricht man auch von Insourcing, wenn es nicht um „Wieder“einlagerung geht: Ein bisher unternehmensfremder Produktionsteil wird neu eingegliedert. Hat man beispielsweise die Zulieferung von Produkten bisher einem externen Speditionsunternehmen überlassen, beginnt man nun die Lieferung mit eigenen Kraftfahrzeugen und Fahrern.

Eine weitere Variante des Insourcings besteht, wenn durch Rationalisierung weggefallene Arbeitsplätze nicht komplett reduziert, sondern durch neue Plätze in ehemals externen Produktionsteilen ersetzt werden.

Ein klassisches Beispiel für Outsourcing ist die Rückverlagerung von ausländischen externen Produzenten und Zulieferern zum Mutterstandort.

Gründe für Insourcing
Outsourcing wird betrieben, wenn davon ausgegangen werden kann, dass Kosten eingespart werden. Trifft dies nicht mehr zu, kann die externe Firma wiedereingelagert werden.
Veränderte Firmengegebenheiten, beispielsweise Größe oder Geschäftsart des Unternehmens, führen zu Insourcing.
Man möchte die Abhängigkeit zu externen Firmen, die oft zu einer Schwerfälligkeit der Kommunikation und Produktion führt, senken.
Outsourcing in externe Firmen kann zu Verlust von wichtigem Know-how führen. Das führt zu Risiken – will man diese verhindern, gliedert man die Produktionsprozesse wieder ein.
Insourcing oder Outsourcing?
Die STOQ-K Methode wird verwendet, um herauszufinden, ob In- oder Outsourcing für ein Unternehmen in der aktuellen Geschäftslage geeignet ist. Dabei stellt sich auch die Frage, ob die jeweilige Version optimiert oder geändert werden sollte. Grundsätzlich lässt sich aber ein Trend erkennen, dass bei einer höheren Inflation die Insourcing-Prozesse zunehmen, da in dieser Phase Unternehmen sich zurückhaltender zeigen, wenn es um die vertragliche Verpflichtung gegenüber anderen Unternehmen geht.

Vorteile des Insourcing
Verlorengegangenes Know-How wird wiedererlangt
Weniger Zeit-, Koordinations- und Kommunikationsaufwand
Die Produktion kann unmittelbarer und flexibler auf Änderungen oder kurzfristige Aufträge reagieren
Abhängigkeit von externen Lieferanten wird reduziert
Ein konstanter Qualitätsstandard wird gesichert
Nachteile des Insourcing
höhere Personal- und Produktionskosten
Anfangsschwierigkeiten, da ein nun neuer Bereich neu erschlossen werden muss
Höhere Risiken bei der Produktion