Am 14. Januar traf sich ein auserlesener Kreis zum Thema Logistik M&A. Herr Sauer von der Logistikberatung Miebach in Frankfurt stellte die Ergebnisse von deren Studie über M&A in der deutschen Logistikbranche vor. Dazu wurde ein repräsentativer Kreis von Senior Professionals der Branche angesprochen. Über 50% von ihnen bewerteten M&A als wichtig oder sehr wichtig. Drei Hauptmotive wurden dafür ausgemacht: (1) Gewinn von IT- und Prozess-Know-how, (2) Synergien, insbesondere zur gemeinsamen Nutzung von Transportkapazitäten und Infrastrukturen, sowie (3) Geschäftsausweitung in neue Regionen und Services. Die zugrunde liegenden Bewegungen sind: (1) Die Fahrer werden knapp, weil zum Beispiel die Bundeswehr als Ausbilder ausfällt, (2) zunehmende Bedeutung des Linienverkehrs, (3) anhaltende Konsolidierung, (4) teures Peak-Geschäft ist für Anbieter attraktiv, (5) niedrige Anbieter-Loyalität. Im Zuge der Digitalisierung treten neue Anbieter und Konzepte in den Markt, zum Beispiel Internet-Plattformen, die jedoch noch keine große Rolle spielen, weil die dort frei angebotenen Leistungen wenig attraktiv sind. Die attraktivsten Branchen sind (1) diskrete Fertigung, (2) Chemie und Pharma sowie (3) Fast Moving Goods. Value Added Services sind insbesondere für Kontrakt-Logistiker attraktiv. Angesichts niedriger Margen ist die Verfügbarkeit von Kapital für M&A ein entscheidendes Kriterium. Hinsichtlich Übernahme von Start-ups liegt die Priorität bei Anbietern von intelligenten Tags und Technologien zur Kontrakt-Logistik. Während und nach der Präsentation entspann sich eine sehr lebhafte Diskussion, insbesondere über die Perspektiven aus der Digitalisierung der Branche. Die Meinungen dazu waren breit gestreut, tendierten aber eher in die Richtung, dass sich neue Geschäftsmodelle im Cargo-Sektor nicht so schnell entwickeln werden wie im Personenverkehr, mit dem erfolgreichsten Exponenten Uber.